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Grundlagenreihe EMV-Richtlinien Teil 5
Lesen Sie im 5. Teil der Grundlagenreihe EMV-Richtlinien über Schaltschrank Verkabelung, zu EMV relevante Normen und über den Schutz vor elektrostatischen Entladungen.
Grundlagenreihe EMV-Richtlinien Teil 5 Schaltschrank Verkabelung (Abb. R24) Abb. R24: Beispiele für die richtige Erdungs- und Potentialverbindung Jedes Gehäuse muss mit einer Erdungsschiene oder einem Erdungspotential verbunden sein. Alle metallisch geschirmten Kabel und von außen ankommende Stromkreise müssen mit diesem Schutzleiter verbunden werden. Alle metallischen Gehäuseteile eines Schaltschrankes, auch die Hutschiene, können als Erdungspotential genutzt werden. Empfehlungen für die Schaltschrank Verkabelung Jedes Gehäuse oder jeder Schaltschrank sollten mindestens mit einer Erdungsschiene und einer mit dem Referenzpotential verbundenen metallischen Grundplatte ausgestattet sein. Alle metallischen Teile (Gehäuse, Seitenteile, Türen, Dach usw.) müssen untereinander leitend verbunden sein, wenn notwendig mit zusätzlichen Erdungsbändern. Die Benutzung von geeigneten, für eine leitende Verbindung notwendigen Press-Unterlegscheiben, ist zu beachten. Einige vorzugsweise zu benutzende Unterlegscheiben und Verbindungen sind in Abbildung R25 und R26 aufgeführt.
Abb. R25: Unterlegscheiben für leitende elektrische Verbindungen Abb. R26: Beispiele für die richtige Anordnung von Unterlegscheiben, Muttern und Anschlussbolzen, um elektrische Verbindungen herzustellen
Abb. R27: Beispiele für die richtige Erdungs- und Potentialverbindung Alle Kabel sollten auf der geerdeten metallischen Struktur des Gehäuses verlegt werden. Alle EMV Bauteile (z. B. HF-Filter, HF-Stecker usw.) sollten direkt mit den metallischen Bauteilen ohne zusätzliche Isolation miteinander verbunden werden (frei von Farben oder Farbresten). Im Schaltschrank ankommende oder abgehende geschirmte Kabel sollten mit der Erdungsschiene oder Erdungsplatte verbunden werden, wenn diese Kabel von großer Länge sind oder von einer anderen Potentialzone kommen. Das Ziel ist es, Fehlerströme am Gehäuseeintritt abzuleiten und nicht innerhalb des Gehäuses. Kunststoffgehäuse sind für EMV-Anwendungen nicht geeignet. Um elektronische Betriebsmittel gegen niederfrequente elektromagnetische Abstrahlungen zu schützen, ist es notwendig, Gehäuse aus Metall zu verwenden. Für hochfrequente Umgebungen sind Gehäuse aus nicht magnetischen Werkstoffen (z. B. Aluminium, Edelstahl) besser geeignet. Sowohl die Betriebsmittel für die Energieverteilung und Kommunikation als auch die Verkabelung sollten im Schaltschrank, wie in Abbildung R28 und R29 gezeigt, getrennt aufgebaut werden.
Abb. R28: Korrekter EMV-Aufbau innerhalb eines Gehäuses Abb. R29: Korrekter EMV-Aufbau mit zwei Gehäusen
EMV relevante Normen Es ist absolut notwendig, die Normen und Empfehlungen festzulegen, welche bei Anlagen zu berücksichtigen sind. Im Folgenden sind mehrere Dokumente aufgelistet, die verwendet werden können: EN 50310 (VDE 0800-2-310) Anwendung von Maßnahmen für Erdung und Potentialausgleich in Gebäuden mit Einrichtungen der Informationstechnik EN 50174-1 (VDE 0800-174-1) Informationstechnik - Installation von Kommunikationsverkabelung - Teil 1: Installationsspezifikation und Qualitätssicherung EN 50174-2 (VDE 0800-174-2) Informationstechnik - Installation von Kommunikationsverkabelung - Teil 2: Installationsplanung und -praktiken in Gebäuden EN 50173 ff (VDE 0800-173-ff) Informationstechnik - Anwendungsneutrale Kommunikationsanlagen IEC 60364-4-444 (VDE 0100-444) Errichten von Niederspannungsanlagen - Schutz bei Störspannungen und elektromagnetischen Störgrößen Abkürzungsverzeichnis: Bezeichnung Deutscher Begriff Englischer Begriff BN Potentialausgleichsanlage bonding network CATV Kabelverteilfernsehen cabled distribution televison CBN gemeinsame Potentialausgleichsanlage common bonding network CMS Kabelführungssystem cable management system ECP berührbares leitfähiges Teil exposed conductiv part EMV elektromagnetische Verträglichkeit EMC: electromagnetic compatibility EMI elektromagnetische Störung electromagnetic interference EPR Erdpotentialanstieg earth potential rise ESD elektrostatische Entladung electrostatic discharge IBN getrennte Potentialausgleichsanlage isolated bonding network ITE informationstechnische information technology
Einrichtung equipment ISDN Dienste integrierendes digitales Netz integrated services digital network HV Hochspannung high-voltage LV Niederspannung low-voltage MOV Metalloxidvaristor metal oxide varistor MESH-BN vermaschte Potentialausgleichsanlage meshed bonding network MESH-IBN vermaschte getrennte Potentialausgleichsanlage meshed isolated bonding network PD Potentialdifferenz PE Schutzleiter protective earthing conductor PEC Parallelerdungsleiter parallel earthing conductor PEN Leiter, der die Funktion des Schutzleiters und des Neutralleiters in sich vereint. An earthed conductor combining the function of both protectiv conductor and neutral conductor. SPD Überspannungsschutzgerät surge protective device TVS Begrenzer transienter Überspannungen transient voltage suppressor Schutz vor elektrostatischen Entladungen Es ist darauf zu achten, dass beim Einbau von Betriebsmitteln, welche empfindlich gegenüber elektrostatischen Entladungen (ESD) sind (CPU, Gedächtnis, Parallele, PCMCIA-Module, usw.), geeignetes Werkzeug verwendet wird. Produkte von Schneider Electric entsprechen den ESD-Anforderungen nach Norm. Teilweise treten jedoch ESD-Bedingungen auf, die über den Normwerten liegen. Das Auftreten von ESD kann zum vorzeitigen Altern oder zu Ausfällen bei Halbleitergeräten führen. Ohne Vorsichtsmaßnahme können Halbleiterbetriebsmittel beschädigt oder zerstört werden, ohne dass der Anwender dies bemerkt.
Lösung Die Verwendung von speziellen Anti-ESD-Handgelenkserdungsstreifen wird bei diesen Arbeiten dringend empfohlen. Diese Erdungsstreifen für das Hangelenk sollten in jedem Schaltschrank installiert und mit dem metallischen Gehäuserahmen verbunden sein. Ein Beispiel wird in Abbildung R30 gezeigt. Abb. R30: ESD-Erdungsstreifen für das Handgelenk ESD-Erdungsstreifen für das Hangelenk Statische Elektrizität wird durch Kontakt und Trennung von Materialien hervorgerufen: Menschen mit Schuhen und Kleidung bewegen sich auf Bodenbelägen oder Oberflächen. Die dadurch hervorgerufene Ladung befindet sich auf dem menschlichen Körper, bis diese entladen wird - der vertraute „ZAP“, den jeder von uns schon erfahren hat. Es ist dieser „ZAP“, welcher den Schaden verursacht. Wenn wir verhindern, dass sich eine statische Aufladung beim menschlichen Körper aufbaut, gibt es auch keinen statischen Entladungsstoß. Ein richtig geerdeter Erdungsstreifen für das Hangelenk verhindert wirksam jede statische Aufladung. Jede statische Aufladung wird sofort von diesem Erdungsstreifen für das Hangelenk abgeleitet und stellt den Potenzialausgleich her und verhindert die elektrostatische Entladung.