Lightify ermöglicht den einfachen Einstieg in die intelligente Beleuchtung. Diese bietet bereits heute attraktive Geschäftsmöglichkeiten, erklärt Dr. Gunnar Moos, zuständiger Produktmanager für Lightify bei Osram.

Herr Dr. Moos, was macht denn überhaupt die Faszination von Licht aus?
Dr. Gunnar Moos: Licht ist ein zentrales Element eines Hauses. Licht kann man sehen, spüren, es kann Spaß machen, aber auch sehr hässlich sein. Deshalb kommt es darauf an, was man daraus macht. Man kann Räume ‚in neuem Licht‘ erstrahlen lassen und Licht als Akzentbeleuchtung nutzen. Außerdem kann die richtige Beleuchtung mit der richtigen Lichtfarbe dabei unterstützen, die Stimmung aufzuhellen, morgens produktiver zu sein oder es abends gemütlich zu haben.
Warum steht das Thema Licht heute stärker im Fokus denn je?
Der Lichtmarkt ist in einem rasanten Umbruch. Da ist zum einen der Technologiewechsel von traditioneller Beleuchtung hin zu LED-Licht. Zum anderen wird Beleuchtung immer komfortabler. Das Stichwort ist hier ‚Connected Light‘. LED-Lampen und -Leuchten werden Teil der intelligenten Gebäudetechnik. Die Wachstumserwartungen für diesen Teilbereich von Smart Home in den nächsten Jahren sind immens. Aber auch schon heute bietet der Einstieg in die intelligente Beleuchtung attraktive Geschäftsmöglichkeiten. Zum einen für Händler, die Lightify in ihr Portfolio aufnehmen. Zum anderen für Installateure oder Elektriker, da Licht häufig die ‚Eintrittskarte‘ für eine weitergehende Erneuerung der Haustechnik ist.
Was verstehen Sie unter ‚Connected Light’?
Lichtpunkte werden via Funk miteinander verbunden und ans WLAN-Netz angebunden. Dadurch entstehen fast unendliche Möglichkeiten, die Beleuchtung situativ anzupassen und zu personalisieren. Denken Sie an unterschiedliche Lichtstimmungen für die Arbeit, das Entspannen auf dem Sofa, den Fußballabend oder ein Candle-Light-Dinner, die der Nutzer nicht über eine aufwändige Technikanlage steuert, sondern bequem über Apps auf dem Smartphone oder Tablet. Das geht beispielsweise mit Lightify. Ein spezielles Gateway
übersetzt WLAN-Signale in das ZigBee-Light-Link-Protokoll und stellt so eine Verbindung zwischen mobilem Endgerät und den Komponenten her, also Lightify-Lampen, -Leuchten, -Taster oder -Schalter. Nach der Installation kann die Beleuchtung mithilfe der App gesteuert werden. Vernetztes Licht bietet aber noch viel mehr Möglichkeiten. Anstatt mühevoll Zeitschaltuhren zu programmieren, kann man das in Zukunft intuitiv per App machen. Wenn Sie auf dem Weg in den Urlaub Zweifel haben, ob Sie das Licht wirklich ausgeschaltet haben, überprüfen Sie das kurz auf dem Smartphone und schalten es gegebenenfalls aus. Der nächste Schritt ist dann die Verbindung von Licht mit anderen Gewerken: Das Licht blinkt, wenn die Waschmaschine im Keller fertig ist oder wenn es an der Haustüre klingelt.
Wie kann man heute schon an dieser intelligenten Beleuchtung partizipieren?
Zu Hause, aber auch in professionellen Beleuchtungsanwendungen in Büros oder Arztpraxen kann man intelligente Beleuchtung mit Lightify realisieren. In Ihrem Zuhause können Sie Lightify Home selbst einrichten. Lightify Pro ist für den professionellen Bereich und muss vom Installateur angeschlossen werden. Damit kann man auch bestehende DALI-Leuchten oder Lichtschalter integrieren. Der Fokus liegt dabei klar auf qualitativem Licht, das den Kunden individuell und flexibel in seinem Alltag unterstützt.
Und das zu vergleichsweise geringen Kosten. An welche Zielgruppen richtet sich Lightify?
Wir bieten Lightify in zwei Varianten an: für Consumer und für den professionellen Bereich. Mit der Home-Version sprechen wir eine junge, innovative und zukunftsorientierte Zielgruppe an, die in der digitalen Welt zu Hause ist. Wir wollen allen, die ihr Zuhause individueller, energieeffizienter, gemütlicher und zukunftsfähiger gestalten möchten, die passende Lösung anbieten. Da wir ein komplettes Portfolio mit nachrüstbaren Lampen und eigenständigen Leuchten für innen und außen anbieten, ist Lightify sowohl für Studentenappartements als auch für Einfamilienhäuser mit Garten geeignet. Mit Lightify Pro adressieren wir Büros, Arztpraxen, Restaurants und sonstige professionelle Lichtanwendungen. Besonders gut ist das System für Modernisierungen geeignet, also beispielsweise in denkmalgeschützten Bauten, aber auch für schwer zugängliche Bereiche. Neben der bereits vorhin genannten Einbindung von DALI-Komponenten, Schaltern, Tastern und Sensoren bietet das System auch viele verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten. Für die beiden Lightify-Varianten gibt es außerdem unterschiedliche Apps, da jeweils andere Inhalte wichtig sind.
Was möchten Sie uns zu den Themen Lightify und vernetztes Licht noch mit auf den Weg geben?
Lightify wird über seine Funktionen verstanden und erlebbar. Man kann das gut mit einer Probefahrt in einem Auto vergleichen, man muss es einfach selber getestet haben. Dann kann man auch ausprobieren, wie Lichtsteuerung mithilfe einer App funktioniert und sich in seine persönlichen Anwendungsfälle hineindenken. Und noch ein Hinweis: Manche Kunden haben berechtigte Bedenken, sich auf einen bestimmten Anbieter einzulassen, weil sie befürchten, dann auf dessen Portfolio beschränkt zu sein. Lightify setzt mit ZigBee Light Link aber auf einen offenen Standard, der keine singuläre Osram-Lösung ist, sondern auch von anderen Marktteilnehmern im Bereich Home Automation verwendet wird.
Vielen Dank, Herr Dr. Moos
Dr. Gunnar Moos, Jahrgang 1973, ist seit 2014 bei Osram Director Product Management der intelligenten Lichtlösung Lightify. Zuvor war er dort fünf Jahre für das Marketing und Produktmanagement von LED Light Engines und Modulen in verschiedenen Bereichen zuständig. 2006 stieg er als Marketing Manager Solid State Lighting für LED-Komponenten bei Osram Opto Semiconductors in die Lichtbranche ein. Seine berufliche Karriere startete Gunnar Moos 2005 als Projektmanager bei der Celanese AG. Er studierte Physik an den Universitäten in Konstanz und Berlin sowie dem King‘s College in London. Seine Dissertation mit dem Titel „Zur Dynamik niederenergetischer Elektronen in metallischen Festkörpern“ verfasste er am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin.